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Dokumente zum Antisemitismus
Beispiele nazistischer und islamistischer Propaganda im Internet - 2007

 

CD-ROM/Reader zum Seminar 02
"Rechtsextreme Schüler - was tun?" am 6.7.2007

Umgang mit rechtsextremen SchülerInnen aus pädagogischer und politikwissenschaftlicher Sicht

Idealtypische Phasen einer "rechtsextremen Karriere"

  • Es gibt die "Einsteiger" in der rechtsextreme Szene, die beginnen, rechte Ideen aufzunehmen über rechtsextreme Jugendcliquen und deren Erlebniskultur.In dieser Phase haben erfahrungsgemäß PädagogInnen und LehrerInnen Chancen, diesem Prozess, in dem sich die Jugendlichen befinden, gegenzusteuern.
  • Haben sich Jugendliche in der rechtsextremen Szene etabliert, weisen ein gefestigtes rechtsextremes Weltbild auf und sehen dort ihre sozialen Bezugspunkte, ist es für Lehrkräfte sehr schwierig an die rechtsextremen SchülerInnen heranzukommen. Die Auseinandersetzung mit den Betroffenen ist in dieser Phase sehr schwierig. Zu diesem Zeitpunkt ist es wichtig, klare Gegenpositionen zu beziehen und keiner sachlichen Konfrontation zu scheuen. Ebenso wichtig ist es aber auch, potentielle Opfer (migrantische SchülerInnen, alternative SchülerInnen) Schutz zu bieten und bei Bedrohungsszenarien sich eindeutig auf die Seite der (potentiellen) Opfer zu stellen.  
  • Jugendliche, mit denen sich verschiedene vertraute Personengruppen (Eltern, LehrerInnen, FreundInnen) konsequent auseinandersetzen, beginnen in vielen Fällen zu zweifeln. Das ist eine sehr wichtige Zäsur in einer "rechtsextremen Karriere". Wenn sich Zweifel an der Ideologie einstellen, kann für RechtsextremistInnen eine Auseinandersetzung und eine schrittweise Distanzierung von der rechtsextremen Szene beginnen. Möglicherweise kann daraus ein Ausstiegsprozess entstehen.
  • Rückfälle, Höhen und Tiefen gibt es in allen Phasen. Der Bruch mit einer autoritären Ideologie und einem vermeintlich kraftschöpfendem Selbstbild ist schwierig für die Personen und vergleichbar mit dem Ausstieg aus einer Sekte. 

Reaktionsmuster auf rechtsextremen SchülerInnen

  • Gerade am Anfang einer rechtsextremen Politisierung neigen viele Angehörige, Pädagogen und LehrerInnen dazu, die Einstellungen der Kinder und Jugendlichen als eine (pubertäre) Phase zu definieren
  • Problem wird in der individuellen, adolezenten Entwicklung gesehen und nicht in der Attraktivität der rechtsextremen Ideologie für die SchülerInnen
  • Reaktionen von PädagogInnen und LeherInnen sind sehr unterschiedlich: vom beschämten Weggucken, Hilflosigkeit,  Verharmlosen, Zustimmung bei einzelnen Äußerungen, um die Beziehung nicht zu gefährden bis hin zu einer ständigen Konfrontation mit den Äußerungen des Kindes/ Jugendlichen

Voraussetzungen für eine inhaltliche Auseinandersetzung

  • Kenntnisse über rechtsextreme Ideologie und Strukturen sowie Subkulturen

  • LehrerInnen müssen rechtliche Rahmenbedingungen bezüglich rechtsextremen straf- und Ordnungswidrigkeiten kennen
  • Einstiege in das Thema Rechtsextremismus gelingen oft besser über jugendspezifische Themen (Jugendkultur der Skinheads, "Böse Onkelz etc.)

Individuelle Ebene zwischen Lehrer und rechtsextremen Schüler

  • Behalten Sie die Entwicklung der Schülerin/ des Schülers im Auge
  • Sprechen Sie mit ihm über seine rechte "Gesinnung" oder rechte Äußerungen
  • Zeigen sie dem Schüler/ der Schülerin die Konsequenzen seiner Ideologie/ seines Handelns auf 
  • Nehmen sie bei jüngeren SchülerInnen Kontakt zu den Eltern auf und sprechen sie mit diesen darüber
  • Bei den Auseinandersetzungen mit den SchülerInnen ist auch immer das Beziehungsgeflecht Familie mit zu analysieren (Unterstützen die Eltern den Jugendlichen, welche Ressourcen sind zu aktivieren?)
  • Versuchen sie gemeinsam mit den Eltern Absprachen zu treffen, Verweisen Sie diese ggf. an Beratungsstellen
  • Fragen sie den Schüler/ die Schülerin was ihm oder ihr an der Einstellung gefällt und setzen sie sich mit diesen Thesen auseinander
  • Nicht moralisieren, sondern den eigenen Standpunkt erklären (Beweggründe)
  • Setzen sie rechtsextremen SchülerInnen klare Grenzen, aber diskutieren sie mit ihnen darüber
  • Vermitteln sie die Grenzen ruhig und sachlich, ohne Vorwürfe und machen sie vertretbare Angebote

Auseinadersetzung mit Rechtsextremismus in der Klasse/ dem Kurs

  • Gehen sie auch in der Klasse offensiv mit dem Thema um
  • Thematisieren sie menschenfeindliche, rassistische und antisemitische Argumentationen in verschiedenen Unterrichtsfächern
  • Sprechen sie mit ihren KollegInnen nicht nur über den einzelnen rechtsextremen Schüler, sondern über die Formen der Auseinandersetzung im Unterricht
  • Versuchen sie Rechtsextremismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit fächerübergreifend zu thematisieren (Beispiel Musik und das Besprechen einzelner rechtsextremer Liedtexte bzw. und musikalischer Aufbau)
  • Einigung darüber, inwieweit bei Störungen von schulischen Veranstaltungen (Oberstufenpartys) vom Hausrecht Gebrauch gemacht wird
  • Einigung darüber inwieweit rechtsextreme Zeichen und Symbole an der Schule geduldet werden
  • Verbote über Kleidungsmarken (Thor Steinar) sind dann legitim, wenn eine inhaltliche Auseinandersetzung darüber stattfindet.

5 Punkte Plan für engagierte LeherInnen

1. Informationen sammeln

Infos über rechte Szene vor Ort recherchieren und herausfinden, wer in welchem Maße rechtsextreme Orientierungen an ihrer Schule vertritt oder vermittelt. Dazu gehört auch die Dokumentation rechtsextremer Aufkleber und Schmierereien

2. Öffentlichkeit herstellen

Die Schulleitung und die SchülerInnen selber müssen darüber informiert sein, was sich an der Schule vollzieht. Eine Dokumentation ist in diesem Fall recht hilfreich.

3. Eigeninitiative ergreifen 

Mit Unterstützung der Schulleitung können Aktionstage und Projekttage zum Thema "Rechtsextremismusbekämpfung und Demokratieentwicklung" initiiert werden

4. Dauerhaftes Engagement

Besser als einmalige Aktionen ist die Gründung einer "AG Rechtsextremismus" oder  "AG Demokratie" die zu diesen Themen arbeitet. (Wichtig dafür ist es die richtigen Rahmenbindungen zu stellen)

5. Kooperationen eingehen

Eigenengagement ist gut, aber mit viel zeit und Energieaufwand verbunden. Nicht selten kommt es vor, dass zwei Schulen einer Region unabhängig einen Projekttag planen. Kooperationen helfen Kräfte bündeln und ein Netzwerk in der Region zu erstellen.

Best case: Ein zuständiger Lehrer, der an der Schule für die Bereiche gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit (Rassismus, Antisemitismus, Homophobie, Nationalismus etc.) ansprechbar ist.


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